Die Geschichte der Schwedenköpfe
Die Geschichte der Schwedenköpfe reicht zurück ins 17. Jahrhundert. Im Jahr 1648, nach dem Dreißigjährigen Krieg, fiel Wismar durch den Westfälischen Frieden an Schweden. Fast 150 Jahre lang war die Stadt eine bedeutende schwedische Exklave an der deutschen Küste und spielte eine strategische Rolle im Ostseeraum. Noch heute ist der schwedische Einfluss in Wismar spürbar – in der Architektur, in den Straßennamen und eben in den berühmten Schwedenköpfen.
Die Schwedenköpfe selbst sollen einst als Galionsfiguren auf schwedischen Kriegsschiffen gedient haben. Später wurden sie als Hafenzeichen aufgestellt, um die schwedische Präsenz zu symbolisieren. 1672 wurde bereits der äußerste Dalben der Hafenbegrenzung als „Schwede“ bezeichnet, was dafür spricht, dass dort schon ein Schwedenkopf angebracht war. Anfang des 19. Jh. wurden dann beide Köpfe aufgesetzt. Heute sind sie eines der bekanntesten Fotomotive Wismars und ein beliebtes Wahrzeichen für Besucher der Stadt.


Ein Wahrzeichen mit bewegter Geschichte
Ursprünglich waren die Schwedenköpfe aus Holz gefertigt, doch die salzige Seeluft und die Witterung setzten ihnen mit der Zeit stark zu. Die Originale aus dem 18. Jahrhundert befinden sich heute im Stadtgeschichtlichen Museum Schabbell, während Nachbildungen ihren Platz am Alten Hafen einnehmen. Sie stehen als Symbol für die enge Verbindung zwischen Wismar und Schweden, eine Verbindung, die bis heute gepflegt wird.
Schwedenköpfe und Schwedenfest – gelebte Tradition
Jedes Jahr im August wird in Wismar das Schwedenfest gefeiert – ein großes Stadtfest, das an die schwedische Vergangenheit erinnert. Historische Umzüge, schwedische Musik, traditionelle Speisen und ein spektakuläres Feuerwerk ziehen Besucher aus nah und fern an. Auch die Schwedenköpfe sind dabei ein zentraler Punkt, denn sie stehen für die historische Verbindung zwischen Wismar und Skandinavien.
Fazit
Die Schwedenköpfe sind mehr als nur ein Wahrzeichen – sie erzählen eine faszinierende Geschichte von Eroberung, Seefahrt und internationaler Verbundenheit. Sie sind ein Symbol für die kulturelle Vielfalt Wismars und eine Erinnerung an eine Zeit, in der die Stadt eine schwedische Hochburg war. Wer nach Wismar reist, sollte also unbedingt einen Spaziergang zum Alten Hafen machen und die Schwedenköpfe in Augenschein nehmen – denn hier spürt man die Geschichte hautnah.
FAQ
Was bedeutet Schwedenkopf?
Das Wort „Schwedenkopf“ war um 1800 ein ganz normaler Begriff und bezeichnete eine Kurzhaarfrisur, die für Aufgeklärtheit und die Moderne stand – im Gegensatz zum altmodischen Zopf.
Schwedenkopf - was ist das?
Ein Wahrzeichen von Wismar sind die Schwedenköpfe – hölzerne Skulpturen